...können das die Frauen auch. Stuttgart`s Vorzeigesportverein
Abseitz Stuttgart e.V. hat seit Ende März 2003 seine eigene schwul-lesbische
Tennisabteilung. Ab 12. April, immer samstags zwischen 16. – 18.00
h trifft man sich auf den Tennisplätzen der Sportanlage Emerholz
in Stuttgart Stammheim. Für Interessierte, Profis, Wiedereinsteiger
oder Anfänger wird der gemeinsame Spaß am Tennisspielen hervorgehoben.
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Es schlug ein, wie ein As (2003)
Auf Stuttgarter Initiative von Stephan haben die „Heissen
Bällen Stuttgart“ zusammen mit Interessierten aus den schwulen
Tennisclubs von München und den Rainbow Spielern aus Zürich
am zweiten Novemberwochenende ihr Trainingslager in Garmisch-Partenkirchen
ausgeführt.
Im schicken Dorint Hotel stand noch vor dem Abendessen am Freitag zwei
Stunden freies Training auf dem Plan, bevor man sich dann an das leibliche
Wohl machte.
Samstag und Sonntag gab es dann jeweils 4 Stunden Tennistraining
in 5-er Gruppen unter den wachsamen Augen professioneller Trainer. Schläge
wurde trainiert, Schwachstellen aufgedeckt und analysiert. Nach den
Anstrengungen des Tages wurde dann im Wellness- und Saunabereich Dauerentspannung
geübt.
Nach dem sonntäglichen Mittagstraining und der Abschlussdusche
wurde dann gemeinsam festgestellt, wie man sich näher gekommen
ist und dass dieses Projekt Nachfolger verdient.
Die Zeit bis zu den nächsten Turnieren in München und Zürich
UND dann auch zum geplanten Turnier der Stuttgarter Mannschaft wird
jetzt mit Wintertraining in der Halle, 14-tägig im Emerholz, verbracht.
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Pfingstturnier Amsterdam (2003)
Die Stuttgarter Spieler der „Heissen Bälle“
haben beim mit fast 400 Teilnehmern größten europäischen
Tennisturnier seiner Art, dem Pinksterturnier in Amsterdam zugeschlagen.
Bei seiner erstmaligen Teilnahme an einem schwul-lesbischen Turnier
konnte Stephan R. auf Anhieb die Konkurrenz in Kategorie B gewinnen.
Enrico und Stephan D. erreichten jeweils in B und C die Viertelfinals
und schieden gegen spätere Finalisten aus. Stephan W. und Till
verabschiedeten sich sowohl im Mixed, Doppel und Einzel gleich in der
ersten Runde und konnten danach die kulturellen Vorzüge Amsterdams
genießen.
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Heissen Bälle“ spielen sich warm (2003)
Die Damen und Herren der frisch benannten Tennissparte
„Heisse Bälle“ haben beim 5. König-Ludwig-Cup
in München richtig abgeräumt. Insgesamt 10 Teilnehmer aus
Stuttgart und zahlreiche Fans zogen für ein verlängertes Wochenende
nach Bayern. Mit auf unsere Initiative hin wurde zum ersten Mal auch
eine Damenkonkurrenz ausgetragen mit dem Resultat: die Stuttgarterin
Isabelle hat sensationell den Titel gewonnen und darf sich jetzt bis
zu den Eurogames Königin Ludwig nennen.
Weitere Erfolge feierten Jürgen, Gewinner des Consolation
B Finals, Michael, der in der Einzelkonkurrenz C den 3.Platz belegte;
Stephan und Partner, die das Doppelfinale in C erreichten, Enrico und
Frank, die sich bei ihrem ersten Turniereinsatz ins Halbfinale vorkämpften
und Barbara, die sich bis ins Consolationfinale der Damen vorkämpfte.
Drei Tage schönes Wetter, jede Menge netter Bekanntschaften
und viele internationale Spieler warfen Ihren Schatten für das
Eurogamesturnier in 2004 voraus. Der erste Auftritt unserer Stuttgarter
Mannschaft kann sich sehen lassen, der nächste wird Mitte August
bei den Rainbow-Open in Zürich sein.
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Warmes Tenniswochenende in Garmisch (2004)
Nach dem Einstiegserfolg von 2003, gab es im November
2004 das 2. warme Tenniswochenende im Dorint Hotel in Garmisch-Partenkirchen.
„Heisser Ball“, Stephan W. organisierte die Veranstaltung
an der insgesamt 23 Tennisspieler der schwulen Tennisclubs aus Zürich,
München, Frankfurt und Stuttgart teilnahmen.
Vom Intensivtraining mit 2 x 4 Stunden Tennis unter professioneller
Anleitung in kleinen Gruppen, konnte man sich zwischendurch im Sauna-
und Wellnessbereich erholen. Und die tagsüber abtrainierten Pfunde
beim abendlichen Sternebuffet und geselligem Bier wieder zulegen.
Außer Muskelkater konnte man neue Freundschaften
mit nach Hause nehmen und ein bisschen Zuversicht für die kommende
Turniersaison.
Texte: Till O. Scheurle
Turnierbericht WildWildSouth in Stuttgart (2005)
Schwitzen, Schlagen, Stöhnen - das zweitägige
Tennisturnier im Rahmen der WildWildSouth-Veranstaltung von Abseitz
e.V. war nichts für Nervenschwache.
Entweder haben alle Beteiligten feste die Daumen gedrückt
oder Petrus wollte sich die spannenden Spiele nicht entgehen lassen.
Ein strahlend blauer Himmel und Sonnenschein bis zum lauen Abend empfing
19 Tennisspieler aus Zürich, Berlin, Hannover und Stuttgart an
der idyllisch direkt neben dem Neckar gelegenen Anlage Max-Eyth-See.
Dass solch ideale Rahmenbedingungen Lust aufs Spielen
machen, wurde schon bei den ersten Matches deutlich: Manche Schlägerschwinger
schienen den Platz gar nicht mehr verlassen zu wollen. Während
in der Kategorie A/B („Profis“) Amir „Monica“
Grbic aus Zürich ohne Satzverlust von einem Sieg zum nächsten
stürmte (und sich letztlich auch souverän den Turniersieg
sicherte), lieferten die Spieler der Kategorie C/D („Fortgeschrittene“)
einen Krimi nach dem anderen ab.
Im Achtelfinale machte Abseitz-Spieler Frank Gerstetter
die Erfahrung, dass keine Gastgeschenke verteilt werden und rang Seamus
Skelton in drei langen Sätzen nieder. Stephan Walddörfer setzte
noch eins drauf und schrieb mit seinem Achtelfinale das erste Kapitel
eines Krimis mit dem Titel „Der Marathon-Mann“. Gegen Gerhard
Bachmann aus Hamburg bot er ein rund dreistündiges Match, das er
letztlich mit 5:7, 7:5 und 7:6 gewann. Ein Match, das eigentlich keinen
Verlierer verdient hätte.
Im Viertelfinale trafen die beiden Abseitz-Recken dann
aufeinander: Den besseren Start erwischte Frank, der sein erstes Match
offenbar besser verdaut hatte. Mit 6:2 gewann er den ersten Satz. Dann
besann sich Stephan auf seine Kämpferqualitäten und holte
sich den nächsten Durchgang mit 6:4. Der Schlagabtausch entwickelte
sich zu einem Kampf mit Schweiß, Krämpfen und Stürzen.
Nach rekordverdächtigen 3,5 Stunden behielt die Hartnäckigkeit
und der Siegeswillen von Stephan Walddörfer die Oberhand. Mit 7:5
ging der finale Satz an ihn. Ein würdiger Abschluss des ersten
Tages, dem ein nicht minder spektakulärer folgen sollte.
Für diesen stärkten wir uns auf der lauschigen
Terrasse des neben der Anlage gelegenen italienischen Restaurants „Bootshaus“
mit Pizza und Pasta. So manchem fielen dabei fast die Augen zu und das
Aufstehen schwer.
Auch der Samstag stand im Zeichen von herrlichem Spätsommerwetter
und Spielen, die den Zuschauern den Schweiß auf die Stirn trieb.
Während die Gruppenspiele in der Kategorie A/B aufgrund einer verletzungs-
und einer krankheitsbedingten Absage schnell über die Bühne
gingen, nutzen die Spieler der Kategorie C/D in den ausstehenden Trostrunden
und dem Finale noch einmal die tolle Atmosphäre und spielten bis
zum Umfallen.
Zuerst standen die Halbfinals der Trostrunde auf dem
Plan: Frank Janda aus Hannover schlug unseren Till leider deutlich in
zwei Sätzen. Michael Fricke aus Berlin mühte sich da schon
über drei Sätze und bezwang nach hartem Kampf Gerhard Bachmann.
Die Halbfinals der Hauptrunde gingen in zwei Sätzen über die
Bühne. Stephan Walddörfer machte mit Stephan Dittrich (ebenfalls
Abseitz) kurzen Prozess. Michael Kobza setzte sich nach einem offenen
ersten Satz mit 7:5 und 6:3 gegen Clint Metzger (Abseitz) durch.
Dem letzten Kapitel des Tennis-Krimis stand nun nichts
mehr im Weg: Zeitgleich wurden die Finals der Trost- und Hauptrunde
ausgetragen - und beide Matches schienen nicht enden zu wollen. Nach
fast vier Stunden, Schwächeanfällen und fast endlosen Ballwechseln
setzte sich in der Trostrunde der Berliner Michael Fricke gegen Frank
Janda mit 6:4, 3:6 und 6:3 durch. Die Krämpfe setzten beim Berliner
dann erst unter der Dusche ein.
In der Hauptrunde wollte sich Stephan Walddörfer erneut nicht mit
der Kurzversion zufrieden geben und machte es spannend. Nach komfortabler
Führung ließ er Michael Kobza unfreiwillig herankommen, sodass
der Tiebreak entscheiden musste. Hier erwies sich der Abseitz-Recke
als nervenstark und gewann den Satz mit 7:6. Im zweiten Satz schlug
Kobza zurück und holte sich den Durchgang mit raffiniertem Spiel,
Tempowechseln und Kräfte raubenden Stopps und Lobs mit 6:2. Der
dritte Satz war erneut ausgeglichen. Die Spannung stieg, was nicht zuletzt
daran zu erkennen war, dass der Vorrat an Bananen, Powerriegeln und
sonstigem Knabberzeug bedrohlich schnell abnahm. Nicht etwa, weil die
Spieler plötzlich Heißhunger bekamen, sondern weil das Publikum
vor Anspannung kaum noch stillsitzen konnte und dringend Nervennahrung
brauchte.
Die beiden Tennis-Asse boten teils hochklassige Ballwechsel und schenkten
sich nichts. Bis zum 5:5 schaukelten sie sich gegenseitig hoch. Dann
zeigten sich im entscheidenden Moment leichte Konzentrationsschwächen,
und Stephan Walddörfer musste den anstrengenden Mammut-Matches
zuvor Tribut zollen: Mit 7:5 gewann Michael Kobza das Finale.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Die Abseitz-Spieler
holten fünf von acht möglichen Medaillen ab, ließ aber,
wie es sich für gute Gastgeber gehört, bei den ersten Plätzen
unseren Gästen den Vortritt.
Die Sieger im Einzelnen:
Kategorie A/B:
1. Platz: Amir Grbic (Zürich)
2. Platz: Stefan Röhl (Abseitz)
3. Platz: Jürgen Schlotz (Abseitz)
Kategorie C/D:
1. Platz: Michael Kobza
2. Platz: Stephan Walddörfer (Abseitz)
3. Platz: Stephan Dittrich (Abseitz)
3. Platz: Clint Metzger (Abseitz)